6. Tessa Ganserer
Tessa Ganserer wird 1977 im niederbayerischen Zwiesel geboren. Sie wird dem männlichen Geschlecht zugeordnet und lebt bis 2018 als Mann. 2013 heiratet sie eine Frau, das Paar hat zwei Söhne. Für Tessa ist klar: Sie hat sich nie dazu entschieden eine Frau zu sein, sie ist und war immer eine Frau. Nach dem Hauptschulabschluss 1992 absolviert sie eine Berufsausbildung zur Forstwirtin. Von 2001 bis 2005 studiert sie an der Fachhochschule Weihenstephan Wald- und Forstwirtschaft und schließt mit einem Diplom ab. Von 2005 bis 2013 ist sie als Mitarbeiterin für den Landtagsabgeordneten Christian Magerl (Grüne) tätig. Tessa Ganserer gehört Bündnis 90/Die Grünen seit 1998 an und kandidiert 2008 erstmals für den Bayerischen Landtag. Bei der Landtagswahl 2013 erhält sie über die Wahlkreisliste der Grünen ein Mandat. Im Januar 2019 gibt sie bekannt, künftig als Frau zu leben. Die Landtagspräsidentin Ilse Aigner (CSU) erklärt dazu, dass sie Ganserer - unabhängig vom rechtlichen Status - als Frau behandeln werde. In der danach folgenden Landtagssitzung am 23. Januar informierte Aigner im Plenum die Abgeordneten. Zur Bundestagswahl 2021 kandidiert Tessa Ganserer im Bundestagswahlkreis Nürnberg-Nord für das Direktmandat und zieht über den Landeslistenplatz 13 in den Deutschen Bundestag ein. Infolgedessen legt sie ihr Mandat für den Bayerischen Landtag nieder. Sie gehört seit 2021 zu den ersten beiden trans* Frauen im Deutschen Bundestag. Sie ist ordentliches Mitglied im Ausschuss für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz. Insbesondere auch queerpolitische Themen liegen ihr am Herzen. "Ich setze mich ein für eine Welt, in der Vielfalt anerkannt und wertgeschätzt wird und nicht für Spott und Hetze sorgt."